Samstag, 24. Oktober 2015

Ein ganz normaler Arbeitstag ? Nein, nicht hier.

Mittlerweile ist es schon gut zwei Wochen her, dass wir, 11 Schüler und Schülerinnen des Paul-Spiegel-Berufskollegs Warendorf, eine Reise in ein fremdes Land gewagt haben. Für vier Wochen leben wir hier in Dublin, Irland in einer Gastfamilie und absolvieren vier Wochen ein individuelles Praktikum.

Mein Name ist Jana Rummler, ich bin 18 Jahre alt und arbeite in der Kindertagesbetreuung "YMCA Childcare" in Dublin. Da mein Praktikumsplatz direkt in der City von Dublin liegt, ist er ziemlich gut erreichbar. Ich stehe jeden morgen um 7.45 Uhr auf und nehme den Zug, genannt "Dart", um 9.05 Uhr. Mit diesem fahre ich dann 10 Minuten von meinem Wohnort "Killester" in die City. Von dort aus habe ich noch einen Fußweg von 15 Minuten. An meinem Arbeitsplatz angekommen, startet mein Arbeitstag um 10.00 Uhr.

Doch einen ganz normalen Arbeitstag gibt es in der Kindertagesbetreuung nicht, denn jeder Tag ist individuell gestaltet.

Dies liegt unter Anderem daran, dass ich nicht die gesamte Praktikumsdauer in der gleichen Gruppe tätig bin. Denn ich arbeite hier mit zwei anderen Schülerinnen meiner Schule zusammen. Antonia, Chiara und ich wechseln die Gruppen, sodass wir viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln können. Die Kindertagesbetreuung bietet 4 verschiedene Gruppen, in denen ich unterschiedlich eingesetzt werde. Diese Gruppen orientieren sich nach dem Alter der Kinder. Es gibt zum Einen die ''Tiny Todds", in welcher Babys ab 7 Monaten betreut werden. Die Kleinkinder im Alter von zwei und drei Jahren sind in dem "Toddler Room" untergebracht. Die dritte Gruppe besteht aus ca. 15 bis 20 Kindern im Alter von drei Jahren. Die ältesten Kinder sind vier Jahre alt und werden in einem weiteren Raum betreut. Zu den Erziehern habe ich ein gutes Verhältnis.




Das tägliche Frühstück für die Kinder am Anfang des Tages variiert zwischen traditionellem Toast mit Butter, verschiedenstem Obst oder Reiscracker. Nachdem alle Kinder und auch Erzieher, hier genannt "Teacher", traditionell begrüßt wurden, wird gemeinsam im Stuhlkreis gesungen oder eine Geschichte gelesen. Hierbei sind meine Aufgaben vielfältig. Meistens sitze ich neben den Kindern im Stuhlkreis und motiviere sie zum Mitmachen oder helfe ihnen beim Singen der Lieder. Einige Male wurde ich auch von den Erziehern und den Kindern gebeten, ein Kinderlied auf Deutsch zu singen.

Im Anschluss an den Stuhlkreis stehen erneut viele Möglichkeiten für die Kinder offen, was das Praktikum sehr abwechslungsreich macht. Zur Auswahl stehen hier das Spielen in dem kunterbunten Gruppenraum, welcher unzählige Möglichkeiten bietet, das Austoben in der Turnhalle, welche direkt in dem Gebäude ist oder das Spielen auf dem eigenen Spielplatz.



Diese Zeit ist sehr wichtig für die Kinder, denn sie sollen sich alleine beschäftigen und auspowern.
Denn nach dem gemeinsamen Mittagessen um 12 Uhr, welches jeden Tag von zwei netten Damen für die Kinder in der hauseigenen Küche zubereitet wird, ist es Zeit für einige Kinder einen Mittagsschlaf zu halten. Hier liegen meine Aufgaben darin, die Kinder zu beruhigen und ihnen beim Einschlafen zu helfen. Während die Kleinen schlafen, müssen sich die anderen Kinder leise beschäftigen. Wir lesen meistens Bücher oder machen Puzzle.
Von 13.00 bis 14.00 habe ich dann eine Mittagspause, die ich in dem Café nebenan oder in der Kantine meines Praktikums mit Antonia und Chiara verbringe.

Zurück in der Gruppe erwarten mich neue Aufgaben, denn während meiner Pause werden viele Kinder von ihren Eltern abgeholt oder gebracht. Diese versuche ich schließlich zu integrieren und beschäftige mich mit ihnen.

Die Arbeit mit den Kindern macht mir sehr viel Spaß und gerade die englische Sprache macht die Arbeit noch interessanter, da es eine Herausforderung ist, die Kinder zu verstehen. Durch ihre Individualität und Kreativität gibt es für mich persönlich in diesem Praktikum keinen ganz normalen Arbeitstag, denn jeder Tag bringt neue Herausforderungen.
Mein Arbeitstag endet schließlich um 16.00 Uhr.

Nach Feierabend verbringe ich noch gerne Zeit in der Stadt, um das irische Leben hautnah zu erleben. Sei es eine kleine Shoppingtour durch den Souvenirshop "Carrolls", in dem es typische "irish gifts" zu kaufen gibt oder das Betrachten der vielen Straßenkünstler. Dublin ist eine lebhafte, dynamische Stadt, mit viele kleinen interessanten Gegenden. Doch man darf die umliegenden Städte nicht außer Acht lassen. Am ersten Wochenende haben wir alle einen Trip zu den "Cliffs of Moher" gemacht, der unvergesslich war.
















Den naheliegenden Strand und den dazugehörigen Hafen habe ich ebenfalls schon besucht und hoffe, dass ich in der kommenden Woche noch einiges sehen und erleben werde.

Doch bisher kann ich sagen, dass sich die Reise nach Irland definitiv gelohnt hat. Nicht nur meine englischen Sprachkenntnisse haben sich durch die Kommunikation mit den "Natives" verbessert, sondern auch für mich persönlich habe ich schon viel von dieser Reise mitnehmen können. Es ist definitiv eine gute Erfahrung, die ich jedem weiterempfehlen kann.


Bis bald !

Jana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen